Trainer im Zwiespalt – TSV Burgdorf muss sich am Heimspieltag mit einem Punkt aus zwei Partien zufrieden geben

Quelle: HAZ Anzeiger, 4. Oktober 2022, Dirk Herrmann

Mit seinen Gefühlen ist Kai Hartel nach dem letzten von 410 Ballwechseln in der IGS-Sporthalle ziemlich im Zwiespalt gewesen. Hätte er enttäuscht sein sollen, dass am ersten Heimspieltag beide Begegnungen für seine TSV Burgdorf mit einer Niederlage zu Ende gegangen waren? Oder ließe sich dem 2:3 gegen den USC Braunschweig II sowie dem 1:3 gegen die SVG Lüneburg III nicht auch Positives abgewinnen? „Es fällt mir schwer, das einzuordnen“, gestand der Trainer des Oberligisten. Ihm gelang das aber noch, und schließlich sagte er: „Meine Mannschaft hat einen super Charakter.“

Ein dickes Lob für das TSV-Team, das „nie aufgehört hat, zu kämpfen“, wie Hartel weiter ausführte. Es sei etwas „für das Volleyballerherz“ gewesen, zu sehen, wie seine Mannschaft trotz kurzfristiger Umstellungen zwei starken Gegnern viel abverlangt habe. Dazu beitragen konnte der reaktivierte Malte Moeller, der vor seinem Umzug nach Süddeutschland seine Abschiedsvorstellungen im TSV-Trikot gab. Auch der aus der Jugend aufgerückte Steffen Schrader bekam viel Einsatzzeit. Hartel: „Was er gezeigt hat, hat mir sehr gefallen.“ Was ebenso für den einzigen Zuspieler galt: Timm Euler sei „on fire“ gewesen, meinte der Coach.

Es reichte dennoch nur für einen Heimpunkt. Verbucht beim 25:23, 17:25, 15:25, 25:22, 13:15 gegen den letztjährigen Regionalligisten aus Braunschweig, der im zweiten und dritten Satz von etlichen missglückten Aufschlägen der Burgdorfer profitierte. Wenn es für Hartel etwas zu bemängeln gab, dann das. Sein Team bekam aber wieder Kurve, erkämpfte sich den Tiebreak, war allerdings nicht mit Fortuna im Bunde. Zwei unglücklich abgeprallte Bälle entschieden die Begegnung.

Noch besser lief es gegen die Lüneburger, wenn auch nicht mit Blick auf das Ergebnis. Hartel verzichtete beim 23:25, 26:24, 20:25, 30:32 gegen den Aufsteiger auf Thor-Bendix Wenning und Michel Schneeberg, deren Einsatz er sich „als Option“ vorbehielt, wäre die Fehlerquote zu hoch gewesen. War sie aber nicht, „die Mannschaft hat rund agiert“, urteilte der Trainer. Ähnlich wie in der Partie zuvor hatte sie zum Schluss jedoch erneut Pech. Die letzten beiden der 62 Punkte im vierten Satz bejubelten die Gäste.

Bild: Zwei gegen einen: Der Burgdorfer Jan-Eyk Mach (von rechts) nimmt es mit Braunschweigs Paul Böhmer und Cornelius Graf auf..Foto: André Tautenhahn