Matchball vergeben, Spiel noch verloren

Quelle: HAZ Anzeiger, 19. September 2022, Dirk Herrmann

Das neue Volleyballjahr hat für die TSV Burgdorf so begonnen, wie das alte aufgehört hat: mit einem Spiel beim TSV Winsen (Luhe), mit einer Niederlage und mit dem gleichen Ergebnis. Nach gewonnenem ersten Satz und einer Fünfpunkteführung im folgenden Abschnitt musste sich der Oberligist noch mit 2:3 (25:20, 21:25, 20:25, 25:21, 14:16) geschlagen geben. „Wir haben gedacht, diesmal hätten wir die Winsener im Sack, aber da haben wir wohl zu viel gedacht. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, sagte Trainer Kai Hartel.

Seine Mannschaft fand gut in die Begegnung, verlor jedoch beim Stand von 17:12 im zweiten Durchgang völlig den Faden, als sie mehrmals hintereinander den Ball zu nah am Netz platzierte – ihr Gegner nutzte diese Vorlagen zur Wende. „Die Annahme hat nicht mehr gepasst, vor allem aber das Zuspiel hätten wir intensiver trainieren sollen“, meinte Hartel. „Auf einmal war alles wie abgeschnitten.“ Hinzu kamen gefährliche Sprungaufschläge des Winseners Alexander Nordheim, der mit einer Serie von sechs Punkten glänzte.

Nachdem es für die mit nur sieben Spielern und ohne Libero angetretenen Gäste im dritten Satz nicht viel besser gelaufen war, brachte Cedric Hauf sie wieder zurück in die Partie. Seine acht Aufschläge in Folge waren die Basis für den erfolgreichen vierten Abschnitt, dem sich ein spannender Tiebreak anschloss. Jetzt war es ein Duell auf Augenhöhe – und mit einem Matchball für die Burgdorfer. Beim 14:13 landete jedoch Michel Schneebergs Aufschlag im Netz – auf der anderen Seite sorgte wieder der nervenstarke Nordheim für die Entscheidung.

Mit völlig leeren Händen mussten sich Hartel und sein ¬TSV-Team dennoch nicht auf den Heimweg begeben. „Ein Punkt ist uns ja noch geblieben – der erste gegen den Abstieg“, meinte der Burgdorfer Trainer, für den im vierten Oberligajahr in Folge nur der Klassenerhalt zählt: „Es wird eine sehr interessante Saison.“