Burgdorfer Abstieg ist besiegelt

Quelle: HAZ Anzeiger, 13. März 2023, Dirk Herrmann

Als sich an der zwölften Niederlage im 15. Saisonspiel nicht mehr rütteln ließ, zischten der Trainer und das Team der TSV Burgdorf anschließend nicht einfach fluchtartig ab, als wollte jetzt niemand mehr auch nur das Geringste von Volleyball sehen oder hören. Sie blieben noch ein Weilchen in Lüneburg und gingen gemeinsam etwas essen, auch wenn nach dem 0:3 (19:25, 18:25, 17:25) gegen die SVG III am vorletzten Spieltag klar war, dass im Kampf um den Klassenerhalt nun nichts mehr zu machen ist. „Der Abstieg kommt für uns ja nicht ganz überraschend“, sagte Kai Hartel. „Wir tragen es alle mit Fassung, aber Glücklichsein ist trotzdem etwas anderes.“

Die Partie bei den Grasdorf/Rethen Volleys am nächsten Wochenende wird für Trainer Hartel und sein Personal vorerst die letzte in der Oberliga sein. Nach vier Jahren in dieser Spielklasse hatte den Tabellenvorletzten noch die Hoffnung auf ein Happy End zum Duell mit der Drittvertretung des Bundesligisten SVG Lüneburg begleitet. Doch der Gegner, der zu Hause einzig von Meister ASC 46 Göttingen geschlagen wurde, gab sich keine Blöße. Oder wie Hartel es formulierte: „Die Lüneburger konnten immer Kohlen in den Ofen nachschieben. Wir hätten schon unser oberstes Level noch toppen müssen, um gegen sie erfolgreich zu sein.“

Dass sie dies nicht versucht hätten, konnte man den Burgdorfern indes nicht absprechen. Die Gäste, bei denen Michel Schneeberg noch pünktlich aus dem Urlaub zurückgekehrt war, um sein Team zu unterstützen, hielt in jedem Satz zumindest bis zur Mitte stets gut mit und lag zeitweise in Führung. In der Annahme hatte Niclas Lindemann viele starke Szenen. Letztlich fanden die variabel angreifenden Lüneburger aber in der TSV-Abwehr am Netz zu oft eine Lücke, während umgekehrt Hartels Team bei dem Versuch, den Abstand von fünf Punkten zum rettenden Ufer auf zwei zu verkürzen, zumeist ein sicherer Block im Weg stand. „Wir haben zu wenig direkte Punkte erzielt“, sagte der TSV-Trainer. Am Ende hatte der Gast insgesamt 54 Ballwechsel gewonnen. Nur einmal, Anfang Februar in Braunschweig, waren es noch weniger.