Burgdorfer rasieren eigenen Trainer

Quelle: HAZ Anzeiger, 17 Januar 2023, Dirk Herrmann, Fotos: Jan Günther

An diesen gelungenen Rückrundenauftakt seines TSV-Teams wird Kai Hartel nun beim täglichen Blick in den Spiegel erinnert. Vier Punkte holten Burgdorfs Volleyballer aus den beiden Heimspielen in der IGS-Halle – eine Ausbeute, die der als Tabellenletzter in das neue Jahr gestartete Oberligist im Abstiegskampf dringend gebraucht und sein Trainer zuvor mit einem Wetteinsatz verknüpft hatte: Der Vollbart, den er sich während der Pandemie wachsen ließ, ist jetzt ab. „Ich stehe zu meinem Wort“, sagte Hartel, „beim Rasieren durfte jeder Spieler mal ran.“

Ein Schnäuzer blieb noch übrig, als sich Hartel nach dem 3:0 (25:19, 25:22, 25:18) gegen die Vallstedt Vechelde Vikings II den Gesichtsschmuck trimmen ließ. Durch den Erfolg im Kellerduell reichte seine Mannschaft die rote Laterne an die Gäste weiter. „Wir waren in allen drei Sätzen konsequent“, sagte der Trainer, „gut abgestimmt in der Feldabwehr, super im Block.“

„Am Ende könnte es auf jeden einzelnen Punkt ankommen“

Und entschlossen im Angriff, aus dem Ole Neuß und Jan-Eyk Mach mit variablen und präzisen Abschlüssen herausragten. Auch die Sprungaufschläge von Robert Antowski waren wirkungsvoll. Hartel: „Robert hat funktioniert wie ein Uhrwerk und viel Verantwortung übernommen.“

Zuvor hatte in den ersten beiden Sätzen gegen den Wolfenbütteler SV längst nicht alles geklappt. Dank einer Leistungssteigerung sprang beim 2:3 (14:25, 20:25, 26:24, 25:20, 6:15) aber doch noch ein Zähler heraus. „Am Ende könnte es auf jeden einzelnen Punkt ankommen“, meinte Hartel, „aber dieses Spiel werden wir noch mal genau analysieren müssen.“

Erst im dritten Abschnitt brachte das gute Zuspiel von Rainer Schmölling Stabilität ins Burgdorfer Spiel, Libero Niclas Lindemann sorgte im vierten Durchgang für mehr Sicherheit in der Annahme. Mit einem Ass von Ole Hoppe startete das ­TSV-Team auch im Tiebreak verheißungsvoll. „Danach sind wir aber eingebrochen“, sagte Hartel.

Wirkungsvoll und präzise wie ein Uhrwerk: Mithilfe von Robert Antowskis Sprungaufschlägen bringt die TSV Burgdorf gleich von Beginn der Ballwechsel an Druck ins Spiel.